Gleich drei neue Seelsorger wurden während des Festgottesdienstes in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Seßlach in ihre Ämter eingeführt.
So konnte Dekan Lars Rebhan den Leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs Coburg Stadt und Land, Pfarrer Peter Fischer, als Pfarradministrator und Pater Vijaya Boddu MSFS als Pfarrvikar in ihre Ämter einführen sowie Pastoralreferent Marek Bonk offiziell in Seßlach begrüßen.
„Es ist schön, dass wir diese Einführung feiern können, gerade auch in diesen besonderen Zeiten“, sagte Dekan Rebhan zu Beginn des Gottesdienstes und drückte sein Bedauern darüber aus, dass viele Gläubige aufgrund der coronabedingten Beschränkungen nicht an dem Gottesdienst teilnehmen konnten. Nach Rebhans Worten bedeutet die Einführung neuer Geistlicher immer eine Herausforderung für die Pfarreien und die Menschen vor Ort. Doch auch für die Geistlichen sei ein Wechsel auf eine neue Stelle eine Herausforderung, „denn Seelsorge ist Beziehungsarbeit, ist Arbeit mit und für Menschen“. Sehr zufrieden zeigte sich der Coburger Dekan, dass nach dem Weggang von Pfarrer Norbert Lang und Pastoralreferentin Susanne Lindner beide Stellen so schnell wiederbesetzt wurden.
So wird sich Leitender Pfarrer Peter Fischer als Pfarradministrator neben der Seelsorge vornehmlich um das „große Ganze“ wie die Teamentwicklung und die Vernetzung in der Pfarrei kümmern, während Pater Boddu und Pastoralreferent Marek Bonk für die Seelsorge und Seßlach und den dazugehörigen Gemeinden zuständig sind und Marek Bonk auch Aufgaben im Seelsorgebereich übernehmen wird.
Dass mit Salesianerpater Vijaya Boddu nun ein indischer Geistlicher in Seßlach tätig ist, wertete Rebhan als ein gutes Zeichen, „denn so erleben wir ein Stück Weltkirche“. Er selber habe Pater Boddu schon während dessen Zeit in Pretzfeld kennengelernt und dabei seine freundliche und menschenzugewandte Art erfahren. „Darauf können sie sich wirklich freuen“, so Rebhan an die Gläubigen in Seßlach gewandt.
Mit Blick auf den Strukturprozess im Erzbistum betonte Dekan Rebhan, dass sich die Aufgaben und Zuordnungen in den Seelsorgebereichen geändert hätten. So gebe es beispielsweise nicht mehr den eigentlichen Ortspfarrer, der für alles zuständig ist. „Aber diese Veränderungen sind Herausforderung und Chance zugleich“, so Rebahn. „Es ist viel in Bewegung und manches Neue möglich.“ Die Seßlacher Gläubigen forderte der Dekan auf, die Chance zu ergreifen und an der Weiterentwicklung der Pfarrei und des Seelsorgebereichs mitzuwirken.
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes versprachen Vertreter der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber den neuen Geistlichen ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde.
„Wer hätte gedacht, dass nach einem Jahr schon die nächste Einführung ansteht“, sagte der neue Seßlacher Pfarradministrator Peter Fischer mit Blick darauf, dass er erst vor einem Jahr zum Pfarradministrator von Coburg St. Augustin ernannt worden war. Das zu Beginn des Gottesdienstes gesungene Lied „Auf dein Wort hin“ gebe ihm Mut und Zuversicht für seine neue Aufgabe, betonte der Leitende Pfarrer. „Denn Er begleitet uns und leitet die Kirche.“
Für die vier Pfarrgemeinderäte und die 13 Kirchenverwaltungen innerhalb der ehemaligen Pfarreiengemeinschaft Seßlach überbrachte Elmar Butterhof die Glückwünsche an die neuen Seelsorger und sicherte ihnen die volle Unterstützung aller bei der Bewältigung auf Aufgaben zu. Und mit einem Schmunzeln sagte er an Pfarrvikar Boddu gerichtet: „Eigentlich müsste er, wie es bei uns üblich ist, Stadtpfarrer heißen.“ Sein Bedauern drückte Butterhof darüber aus, dass coronabedingt keine große Willkommensfeier möglich sei. „So findet das große Kennenlernen nun in kleinen Portionen vor Ort statt.“
Als einen besonderen Tag für Seßlach bezeichnete Bürgermeister Maximilian Neeb die Einführung des neuen Seelsorgeteams. „Sie können sicher sein, dass sie alle hier bei uns herzlich willkommen sind“, konstatierte Neeb. In seiner Ansprache betonte Neeb, dass die politische wie kirchliche Gemeinde große Gemeinsamkeiten hätten und die Menschen zusammenführten. Und: „Kirche und Glaube gehören zum täglichen Leben.“ So freue er sich über einen regen Austausch mit den neuen Seelsorgern, um gemeinsam Probleme lösen zu können.“
Den großen Stellenwert der Ökumene hob der evangelische Pfarrer Tobias Knötig in seinem Grußwort hervor. „Hier im Rodachgrund haben wir eine sehr gute Tradition an profilierter Ökumene“, sagte Knötig. „Jeder von uns hat seine Eigenheiten, aber es gibt auch viele Gemeinsamkeiten.“ Und auf diesem Wege wolle man weitergehen.
Zum Abschluss des Gottesdienstes ergriff Leitender Pfarrer Peter Fischer als neuer Pfarradministrator von Seßlach das Wort. Dabei betonte er, dass er sich gerne den neuen Herausforderungen stelle. Mit Blick auf die 16 Kirchenverwaltungen, denen er jetzt zusätzlich vorstehe, sagte Fischer, dass viel Energie notwendig sei, um diese Arbeit zu bewältigen. Hierbei könne ihm jedoch der Verwaltungsleiter im Seelsorgebereich Coburg Stadt und Land, der im Januar seine Arbeit aufnehmen wird, zur Seite stehen und ihn entlasten. Fischer versprach den Seßlachern aber auch, dass er als Pfarradministrator in den verschiedenen Kirchen Gottesdienste feiern werde.
Text und Bild: Andreas Kuschbert